Wusstet ihr, dass…
unser Jugendmigrationsdienst (JMD) für den Rhein- Kreis Neuss im letzten Jahr 447 junge Menschen mit unterschiedlichsten Anliegen beraten hat? Dass 77% davon junge Volljährige zwischen 19 und 27 Jahre waren und hauptsächlich aus Syrien, der Ukraine, Afghanistan, dem Irak und Guinea kamen?
Heike Troles, CDU- Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis 46 und Sprecherin der CDU Fraktion für Frauen und Gleichstellung hat den diesjährigen Josefstag zum Anlass genommen, sich genau diese Fragen von uns beantworten zu lassen und sich über unsere Arbeit zu informieren. Da zu ihrem Wahlkreis u.a. unsere Standortstädte Grevenbroich und Dormagen gehören, kam sie zu einem Gespräch in unser Beratungsbüro am Ostwall 16 in Grevenbroich. Passend zum Josefstag- Motto „Junge Menschen brauchen Perspektive“ ging es dabei um aktuelle Arbeitsinhalte und Herausforderungen in der Beratung. Zusammen mit Thomas Isop-Sander (Referatsleiter Pädagogik und Pastoral) gaben die JMD-Mitarbeitenden Omeed Hayder Edo und Sarah Wollweber sowie Obai Ahmed als Ratsuchender aus dem JMD Einblicke in die Themen, die sie in Bezug auf die Perspektiventwicklung junger Menschen aktuell bewegen. Obai Ahmed hat eine klare Perspektive für sein Leben in Deutschland: Er möchte mit seinem abgeschlossenen Medizinstudium aus der Ukraine in Deutschland beruflich Fuß fassen. Aktuell besucht er dafür einen B2-Deutschkurs und wird vom JMD u.a. beim Anerkennungsverfahren der beruflichen Qualifizierung unterstützt. Sarah Wollweber stellte klar, dass eine Perspektiventwicklung bei der Zielgruppe des JMD immer auch von den aufenthaltsrechtlichen Möglichkeiten bzw. Regelungen abhängt und so leider nicht immer ganz sorgen- und hürdenfrei entworfen werden kann.
Weitere Themen des Gesprächs ergaben sich aus interessierten Nachfragen und Schilderungen der Beteiligten. Es ging u.a. um Einschränkungen im Alltag, die nicht ausreichenden Verbindungen der öffentlichen Verkehrsmittel im ländlichen Raum und die begrenzte Anzahl von ortsnahen Sprachkursen. Ebenfalls schwierig gestaltet sich die Situation der Jugendsozialarbeit mit befristeter Laufzeit von Projektstellen und der daraus resultierenden Unsicherheit für Klient*innen und Mitarbeitende. Auch die Ausgestaltung des Kommunalen Integrationsmanagements im Rhein- Kreis Neuss und der Wunsch nach intensiverer Kooperation mit den Behörden wurden thematisiert und die Abhängigkeit von aufenthaltsrechtlichen Regelungen, die es den jungen Menschen schwer machen, ihre eigene Perspektive in Deutschland zu entwickeln.
Über Frau Troles Besuch haben wir uns sehr gefreut und danken ihr auch an dieser Stelle noch einmal für das Interesse an der Arbeit des Jugendmirgationsdienstes und der Katholischen Jugendagentur Düsseldorf als Träger der Einrichtung der Jugendsozialarbeit.
Sarah Wollweber, Jugendmigrationsdienst