Anfang September hatte der Jugendmigrationsdienst Rhein-Kreis Neuss (JMD) Besuch vom CDU- Bundestagsabgeordneten Carl- Philipp Sassenrath und der ersten stellvertretenden CDU- Landrätin für den Rhein- Kreis Neuss Katharina Reinhold (CDU).
Beide sind der Einladung des JMD gefolgt, mit den Ratsuchenden ins Gespräch zu kommen. Als Rahmen hat der JMD einen Besuch im Café Grenzenlos gewählt - ein Kooperationsprojekt mit der Offenen Kinder- und Jugendeinrichtung Micado und gefördert durch die „Aktion Neue Nachbarn“ im Erzbistum Köln.
Nach einer einführenden Projektbeschreibung des JMDs und seinen Aktivitäten in Beratungs- und Netzwerkkontexten stand der Austausch im Mittelpunkt des Termins. In der bunt besetzten Runde aus hauptamtlichen Kolleg*innen, der Referatsleitung Pädagogik und Pastoral der Katholischen Jugendagentur Düsseldorf, Martina Hoschek, aktiven Ehrenamtler*innen, Honorarkräften und Ratsuchenden ging es vor allem darum, was sich die Menschen aktuell von der Kommunal- so wie der Bundespolitik wünschen.
Romina Darwishi hatte zwei klare Wünsche: „Seit zwei Jahren warte ich auf meine Einbürgerung. Ich habe mittlerweile meine Ausbildung abgeschlossen, aber die Einbürgerung ist immer noch nicht abgeschlossen. Das dauert einfach zu lange. Außerdem ist es sehr schwierig, eine passende Wohnung für mich zu finden. Deshalb wünsche ich mir mehr bezahlbare Wohnungen.“
Sayed Abbas Mahmoodi sprach wegen seines Berufswunsches Notfallsanitäter über die große Hürde der hohen Führerscheinkosten. „Eine Bezuschussung für die Führerscheinkosten wäre super, damit wir jungen Menschen auf dem Land uns besser bewegen können. Und für mich ist der Führerschein Voraussetzung, meinen Traumberuf zu lernen. Im Moment spare ich 50€ jeden Monat dafür, das dauert aber dann noch sehr lange“, gab er an. Für den Wunsch nach geringeren Führerscheinkosten gab es aus der Runde großen Zuspruch.
Die Themen, die die Besucher*innen ansprachen, waren vielfältig: Aus aktuellem Anlass ging es u.a. um die anstehenden Kommunal- und Integrationsratswahlen, die Schwierigkeit im Umgang mit immer wieder befristeten Projektstellen in diesem fordernden Arbeitsfeld und das Zusammenspiel aus Sprachförderung und Arbeitsmarktzugang.
Das Treffen war ein Vorbote für die bundesweite Aktionswoche der bundesgeförderten Programme im Bereich Migration und Flucht vom 29.09.-02.10.2025. Ziel der Aktionswoche ist es, über die Leistungen der Migrationsfachdienste zu informieren, ihre gesellschaftspolitische Relevanz und ihren Beitrag in Netzwerken des Gemeinwesens aufzuzeigen, sowie auf die Notwendigkeit einer finanziell bedarfsgerechten Ausstattung hinzuweisen.
Was die Anliegen aus der Beratungsarbeit vor Ort im Rhein- Kreis Neuss sind, haben die Mitarbeitenden Herrn Sassenrath mit auf den Weg nach Berlin und Frau Reinhold mit in den Kreistag gegeben. Danke an alle Beteiligten für das Interesse und den lebendigen Austausch!