Zuflucht und Hoffnung

03.09.25, 09:20
  • OKJA
Julia Schmitz
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Das Team des Jugendmigrationsdienstes (JMD) nahm Anfang September an der Eröffnung einer Wanderausstellung zum Thema Kirchenasyl in der Pfarrkirche St. Pankratius in Dormagen-Nievenheim teil. Im dazu gestalteten Gottesdienst sprach Marianne Arndt, Vorstandsmitglied im Ökumenischen Netzwerk Asyl in der Kirche e.V. und Gemeindereferentin aus Köln. „Wir sind eingeladen, Zivilcourage zu zeigen“, appellierte sie an die Gäste. Die Heilige Messe wurde durch den Gesang des Dormagener Chores „Grenzenlos“ umrahmt.

Seit April 2023 gewährt die katholische Pfarrgemeinde St. Pankratius Dormagen-Nievenheim Schutzsuchenden Kirchenasyl. Ein engagierter Unterstützer*innenkreis begleitet die Betroffenen und erleichtert ihre Integration in die Gesellschaft. In diesem Jahr intensivierte sich die Netzwerkarbeit des JMDs mit dem Unterstützendenkreis, und folgte daher gerne der Einladung zur Eröffnungsveranstaltung. 

Die Ausstellung porträtiert Geflüchtete aus dem Kirchenasyl in NRW in Wort und Bild. Sie erzählt Fluchtgeschichten von Einzelpersonen und Familien, zeigt Erfahrungen von Entrechtung, Flucht und Neubeginn. Darüber hinaus gibt es Informationen über die Praxis des Kirchenasyls, außerdem schildern Personen, die sich in der Kirchenasylarbeit engagieren, ihre Eindrücke.

In Zeiten angespannter migrationspolitischer Debatten hilft die Ausstellung, Berührungsängste abzubauen. Zugleich stellt sie Kirchenasyl als christliche Praxis der Gastfreundschaft dar – konzentriert auf drei Dinge: Bett, Brot und Beziehung. Marianne Arndt beschreibt es so: Die Ausstellung macht Mut, zu den Menschen zu stehen.

Auf den Roll Ups, die Teil der Ausstellung sind, sind in großen schwarz/orangenen Buchstaben die Wörter „Zuflucht und Hoffnung“ zu lesen. Anhand der Porträts von vier Geflüchteten werden Besucher*innen für deren Lebenswege sensibilisiert. Eine zweite Installation – eine Rettungsweste, die im SOS-Morsesignal blinkt – erinnert an die Toten auf den Fluchtrouten. Die Ausstellung ist von Aktiven aus der Kirchenasylarbeit konzipiert und umgesetzt worden und wird in Zusammenarbeit dem Ökumenischen Netzwerk Asyl in der Kirche in NRW gezeigt.

In Dormagen- Nievenheim ist sie noch bis zum 12. September zu sehen und täglich zwischen 17 und 20 Uhr geöffnet. Am Samstag, 6. September, um 12 Uhr beginnt eine Podiumsdiskussion mit Reiner Siebert, Vorstand des Asyl-Netzwerks. Am Sonntag, 7. September, dreht sich auch der 11-Uhr-Gottesdienst um das Thema. 

Weitere Informationen zur Wanderausstellung gibt es auch auf der Ausstellungshomepage.

Wanderausstellung